Kristallisation von kalkgebundenen Oberböden
Die Kristallisation ist eine Methode, mit der man Natursteinböden oder Böden aus kalkgebundenem Stein hochwertig veredeln und konservieren kann. Dieses Verfahren ist in Anwendung und Wirkung nicht mit den sonst üblichen Verfahren durch Beschichtung oder Versiegelungen zu vergleichen.
Kristallieren: Kombination von Chemie und Mechanik
Für die Anwendung des Kristallisationsverfahrens muss die Bodenoberfläche zunächst vorher perfekt gereinigt werden. Es dürfen keinerlei Rückstände von Schmutz, Wachsen, Versiegelungsmitteln und anderen Beschichtungen auf der Oberfläche sein. Nach der Reinigung sollte der Boden vollkommen trocken sein. Ebenso muss die Oberfläche auf Unebenheiten, Kratzer und andere Beschädigungen geprüft werden. Diese würden das Ergebnis einer Kristallisierung beeinträchtigen, da dieses Verfahren selbst der Oberfläche keinen Schliff gibt. Daher ist bei Beeinträchtigung ein vorheriges Überschleifen notwendig. Auf diese so vorbereitete Oberfläche wird die Kristallisationsflüssigkeit aufgebracht und mit Stahlwolle und einer Spezialmaschine in die Oberfläche eingerieben. Dadurch werden die Kalksteinkristalle der Oberfläche auf der Mikroebene in Kristalle verwandelt, die dem Silikat ähneln.
Vorteile der Kristallisation von Steinböden
Dieses Verfahren wirkt auf der Oberfläche von Steinböden absolut transparent und es wird dadurch eine sehr große Härte erreicht. Sie liegt bei der Härte von Zahnschmelz (nach der Mohs-Skala eine Härte 4 bis 5) und damit deutlich höher als die von Marmor (auf der Mohs-Skala eine Skala 3). Es wird dabei eine sehr brillante und gleichmäßige Oberflächenveredelung erreicht, die auch die natürlichen Farben des Gesteins wieder hervorholt. Durch die Härteerhöhung wird der Boden deutlich besser geschützt, die erreichte Verdichtung der Oberfläche macht die Pflege des Steinbodens leichter und effektiver. Der Vorgang des kristallisierens ist dabei für die Umgebung in keinster Weise belastend, da meist mit organischen Säuren gearbeitet wird.
Pflege des kristallisierten Steinbodens
Nach einer Kristallisierung und der resultierenden Härtung von Natursteinböden oder kalkgebunden Sandsteinböden wird die Oberfläche deutlich unempfindlicher. Dies gilt sowohl für Kratzer, jegliche Art von Schmutzeinwirkung oder Belastung mit verschiedensten Flüssigkeiten. Sollte die erreichte Oberflächenpolitur doch beschädigt werden, etwa durch Säuren oder Abrieb, ist dies nicht tragisch: Mit sehr geringem Aufwand können solche Stellen erneut kristallisiert werden. Diese nachträgliche Bearbeitung lässt sich in der optischen Wirkung dann nicht von dem Restboden unterscheiden.
Die kristalline Bodenoberfläche gibt neuer Verschmutzung jetzt auch viel weniger Haftgrund. Dies macht die ständige Pflege und Reinigung recht leicht und effektiv: Einfaches Wischen mit Wasser ist meist vollkommen ausreichend. Hierbei kann dem Wischwasser eine kleine Menge eines speziellen Pflege – und Reinigungskonzentrats beigefügt werden, dass sofort wieder Sauberkeit und Glanz erzeugt.
Wie lange die Wirkung des Kristallisationsverfahrens erhalten bleibt, lässt sich nur schwer vorhersagen. Sie hängt von dem Grundzustand des Bodens ab. Auch die Pflege nach der Kristallisierung trägt zur Haltbarkeit bei. Die Art und Häufigkeit der Belastung für den Boden ist ebenso ein entscheidender Faktor. Aber wie bei der Reparatur kleiner Schäden kann auch die Kristallisierung des gesamten Bodens oder besonders belasteter Stellen bei Bedarf wiederholt werden. Das Ergebnis ist dann genauso brillant wie bei der ersten Politur.